Am Mittwoch der letzten Woche fand die angekündigte Mieterversammlung statt, am Donnerstag unsere monatliche Sprechstunde.
Zur Versammlung kamen 34 Mieter des Viertels, was bei ca. 1600 Wohneinheiten recht wenig sind. Dennoch waren wir nicht unzufrieden, unsere schlimmste Befürchtung war, mit den eingeladenen Gästen alleine dort zu sitzen und von den Mietern ignoriert zu werden.
Nun gut, die Themen Sicherheit im Viertel und Wilde Sperrmüllentsorgung waren doch für einige interessant, es gab längere Diskussionen und Vorschläge, die Probleme zu lösen bzw. zu mildern.
Besonders zum Thema Sicherheit gab es die üblichen Diskussionen, da das subjektive Sicherheitsempfinden einiger Anwohner stark von den objektiven Zahlen der Vorfälle abweicht. Ein bekanntes Problem, das immer verschärft wird, wenn die Medien von Gewalttaten berichten, die sich in relativer Nähe ereignet haben (z.B. am Alexanderplatz). Aber auch das Zünden von Knallkörpern und das laute Fußballspielen von Jugendlichen in den Abendstunden werden bereits als Bedrohung empfunden.
Als Schwerpunkt stellte sich allerdings der Aufenthalt von Drogensüchtigen und Dealern in den Häusern an der Greifswalder Str. heraus, so dass vermehrte Kontrollgänge von Polizei und Sicherheitsdienst in diesem Bereich vereinbart wurden.
Zum Problem der Sperrmüllentsorgung einiger Mieter, indem sie den Müll einfach in den Aufzug oder den Vorraum des Hauses stellen, gab es wiederum die Anregung Aufzüge und Vorräume per Videokamera zu überwachen. Keine neue Idee, die bisher am Desinteresse der Gewobag scheiterte, begründet wurde die Weigerung stets mit dem Hinweis auf die Persönlichkeitsrechte der Mieter, die eine solche Videoüberwachung ablehnen und gegebenenfalls dagegen – erfolgreich – klagen könnten.
Das es nicht so ist, zeigt das Beispiel der Gesobau im Märkischen Viertel, die seit mehreren Jahren ihre Immobilien mit Kameras überwacht.
Hier heisst es also für die Gewobag, juristische Grundlagen zu prüfen, nötigenfalls Kontakt zur Gesobau aufzunehmen und die Voraussetzungen zu schaffen, auch hier im Viertel mit Videoüberwachung gegen Vandalismus und illegale Müllentsorgung vorzugehen.
Der bequeme Weg, die Sperrmüllentsorgung über die Betriebskosten auf alle Mieter umzulegen, wird von den betroffenen Mietern nicht akzeptiert und toleriert – was auch verständlich ist.
Hallo,
ich würde mangelnde Beteiligung an der Mieterversammlung nicht mit mangelndem Interesse gleichsetzen. Für mich und meinen Mann liegen die angesetzten Zeiten der Mieterversammlungen leider in der Arbeitszeit und das wird doch einer Vielzahl von Mietern so gehen.
Zum Problem der Sperrmüllentsorgung vielleicht auf diesem Wege Folgendes:
Nicht jeder hat ein Auto oder kann und will die (recht üppigen) Kosten der BSR aufbringen, von der Wartezeit auf einen Entsorgungstermin mal abgesehen, zudem muss man an dem Tag zu Hause sein, also Urlaub nehmen. Ich erinnere mich, dass es früher ein- oder zweimal jährlich Sperrmüllaktionen gab, wo der Sperrmüll durch die WIP entsorgt wurde. Vielleicht könnte das aufgegriffen werden, das ist auf jeden fall kosten- und nervenschonend im Vergleich zur derzeitigen Praxis.
Vielen Grüße
S. Becker
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Liebe Frau Becker,
Sie haben damit natürlich einen Punkt angesprochen, der nicht nur Sie betrifft. Es ist aber schwierig Mieterversammlungen zu Zeiten durchzuführen, die den meisten Berufstätigen die Teilnahme ermöglichen. Das würde nämlich bedeuten, diese Versammlungen später in die Abendstunden zu legen oder am Wochenende durchzuführen. Da wir zu den Themen Gäste von Polizei, Gewobag, Sicherheitsdienst eingeladen hatten – und auch zu den Themen passende Gäste bei weiteren Versammlungen einladen möchten – ist das ein Dilemma, denn auch diese Gäste würden am Wochenende nicht kommen und lieber ihre Freizeit genießen.
Eine Lösung dafür kann ich derzeit nicht anbieten, wir werden uns über das Thema auf jeden Fall unterhalten.
Zur Sperrmüllentsorgung: Ja, die Preise sind drastisch gestiegen, die BSR verlangt 50.- Euro für bis zu 5 m³ Sperrmüll.
Es gibt aber auch noch andere Unternehmen, die den Müll preiswerter zum Recyclinghof fahren.
Ich kenne auch die Zeiten mit den halbjährlichen Sperrmüllaktionen, leider ist heute jedoch zu befürchten, dass viele Anwohner den anfallenden Müll nicht über mehrere Monate aufbewahren würden bis zur nächsten Aktion, sondern diesen lieber – wie derzeit – illegal in den Nachtstunden in Aufzüge und Vorräume schaffen.
Wir versuchen mit der Gewobag gemeinsam eine vernünftige Lösung zu finden, und vorrangig erscheint es uns wichtig, die Verursacher zu ermitteln und dann für die Entsorgung zur Kasse zu bitten.
Mehr kann ich Ihnen derzeit leider nicht anbieten
Rainer Felkeneyer
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Auch mir war es leider berufsbedingt nicht möglich an der Mieterversammlung teilzunehmen.
Ich möchte mich hier kurz zum Thema Sicherheit zu Wort melden.
Ich wohne direkt neben der Nottreppe im Hochhaus in der Hanns-Eisler-Str., die Zustände besonders während der Nachtzeiten sind gelinde gesagt katastrophal. Der Sicherheitsdienst versucht zwar stündlich die Nottreppe abzulaufen, jedoch klappt das nicht immer da der Sicherheitsdienst ja mehrere Objekte betreut. Auch ist eine Begehung der Objekte hier in der Hanns-Eisler-Str. ja nur von 18:00 bis 02:00 Uhr Nachts vorgesehen. In den Zeiten davor, gerade bei schlechten Wetter und am Wochenende tobt auf der Nottreppe das Leben. Es wird uriniert, Drogen jeder Art konsumiert, Party gemacht, Sachbeschädigung begonnen und die Mieter angepöbelt und bedroht wenn sie mal die Nottreppe anstatt den Fahrstuhl benutzen.
Es sind meist nicht die Mieter des Hauses die sich auf den Nottreppen aufhalten sondern wildfremde Personen. Bei den Kosten die der GEWOBAG durch den Sicherheitsdienst, Mängelbeseitigung der Beschädigungen und Sonderausgaben für die Reinigung entstehen, wäre es vielleicht eine Überlegung wert einen Concierge unten im Eingangsbereich zu postieren.
Dies würde den ein oder anderen abschrecken das Haus unbefugt zu betreten und auch würde es weniger Gelegenheit geben unten im Eingangsbereich Sperrmüll abzustellen.
Viele Mieter mit denen man spricht würden sogar bereit sein ein paar Euro für einen Concierge mehr zu bezahlen.
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