Vielleicht haben Sie es schon gesehen, für die Hauspostille der Gewobag haben wir ein paar Fragen beantwortet. Da die Antworten immer sehr kurz ausgefallen sind – auf Wunsch der Redaktion – möchte ich hier noch etwas ausführlicher darauf eingehen.
Womit beschäftigen wir uns gerade?
Die Organisation des Kiezfestes 2019 steht im Mittelpunkt, da das Fest am 17. August stattfinden soll. Gemeinsam mit dem Nachbarschaftsverbund haben wir die Einrichtungen des Viertels wieder dazu bewegen können, sich auf dem Fest zu präsentieren, auch das Musikprogramm ist diesmal etwas umfangreicher geworden.
Zur Organisation gehören immer die Sicherstellung der Stromversorgung für die Bühne und die Stände, die einen Elektroanschluss benötigen, die Bestellung von mobilen Toiletten, die Anforderung eines Abfallcontainers für den Müll, der auf derartigen Festen anfällt, die Anmeldung vom Ordnungsamt und natürlich das „Erbetteln“ von Sponsorengeldern für Flyer oder Plakate, die Bezahlung der Marktstände und die Honorare der auftretenden Musiker.
Welche dringlichen Aufgaben gab es für den Mieterbeirat?
Für die Mieter eine angemessene Mietminderung durchzusetzen, nachdem in der letzten Heizperiode die Heizungen über etliche Tage ausgefallen waren. Dazu die anhaltende „Quängelei“ für Sanierungsarbeiten, da in diesem Jahr bereits Dutzende von Wasserschäden durch marode Rohrleitungen und/oder Ventile aufgetreten sind, die teilweise auch eine malermäßige Sanierung von Wohnungen bedingten, abgesehn von den Trocknungsmaßnahmen nach Wasserschäden, die zwar notwendig sind, aber dennoch belastend für die Mieter.
Was haben wir noch Positives bewirkt?
Da zwei Mitglieder des Mieterbeirats auch in der Initiativgruppe der Berliner Mieterbeiräte mitarbeiten, konnten wir die bereits in den Vorjahren erarbeiteten Leitlinien für Mieterbeiräte einbringen und sind nun dabei, diese in die Vereinbarungen zwischen Gewobag und Mieterbeiräten einzuarbeiten.
Unsere Forderungen, endlich eine gesetzliche Grundlage für die Tätigkeit der Mieterbeiräte zu bekommen, konnten wir am 22. Mai im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wohnen im Berliner Abgeordnetenhaus artikulieren, und nach den Fragen der Abgeordneten hatten wir das Gefühl, dass die meisten Politiker durchaus auf der Seite der Mieter und Mietervertreter stehen.
Wie es sich letztendlich entwickelt ist noch offen, doch wir sehen unsere Chancen sehr positiv.
Und auch die weiteren Ideen sind uns nicht ausgegangen, ein Kiezrundgang für „Neumieter“ (also Zugezogene des letzten Jahres) ist geplant, über eine Mieterversammlung im Quartierspavillon haben wir auch nachgedacht, um dort eine Art „Rechenschaftsbericht“ für die Mieter abzulegen und um Unterstützung für unsere Arbeit zu werben.
Noch ist das Mühlenviertel oder „der Mühlenkiez“ eine angenehme Wohnumgebung, mit guter Verkehrsanbindung und guten Einkaufsmöglichkeiten, auch wenn die sozialen Spannungen in den letzten Jahren etwas zugenommen haben.
Doch verglichen mit anderen Kiezen, die ich beim Besuch anderer Mieterbeiräte kennenlernen konnte, leben wir noch fast paradiesisch.
Im Juli fiel unsere monatliche Sprechstunde wegen der Ferienzeit aus, ab August sind wir wieder am jeweils 3. Donnerstag des Monats für die Mieter im Beiratsbüro Hanns-Eisler-Str. 2 anzutreffen.