Wie geht es weiter?

Das Kiezfest anläßlich des 40. Jahrestages des Wohnviertels liegt hinter uns, es war ein erfolgreiches Fest mit vielen Beteiligten und ebenso sehr vielen Besuchern.
Natürlich haben wir uns darüber gefreut, die langen Planungsphasen und Vorbereitungen haben sich  gelohnt. Manch einer stellte allerdings fest, dass das Fest doch sehr politlastig war, besonders die SPD nutzte es auch für ihre Wahlwerbung – was eigentlich so nicht vorgesehen war.
Letztlich trug genau das aber auch dazu bei, dass der Regierende Bürgermeister Michael Müller das Fest besuchte und ihm damit einen hohen Stellenwert gab.

Offen bleibt die Frage, ob wir 2018 wieder ein Kiezfest veranstalten wollen.
Der Wille ist da, aber die Finanzierung muss vorab geklärt werden, denn ein Fest dieser Art bekommt man nicht kostenlos. Wer das glaubt, befindet sich leider im Irrtum.
Wenn es Sponsoren gibt und sich die beiden Wohnungsunternehmen daran beteiligen, werden wir auch im nächsten Jahr versuchen ein Fest im Quartier zu veranstalten.

Die Finanzierung des ISEK Greifswalder Str. (ISEK = integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) muss nun im Herbst geklärt werden, die BVV Pankow hat die Planungen genehmigt.

Der Zusammenhang mit den Neubauplänen für die Michelangelostr. ist umstritten, einige Stimmen sagen, nur mit der Realisierung des Neubauvorhabens wird auch das Viertel saniert, andere glauben, das würde auch ohne Neubauten an der Michel geschehen.
Wir können es nur abwarten und weiterhin alle Informationen dazu sammeln.

Gefreut haben wir uns über die doch recht umfangreiche Sammlung historischer Bilder, zu der das Museum Pankow ebenso beigetragen hat wie das Bauamt, das Bundesarchiv und letztlich etliche Anwohner.

Nun gehen wir alle in die Sommerpause, unsere nächste Sprechstunde im Büro Hanns-Eisler-Str. 2 findet deshalb erst am 21. September statt, die Runde des Kiezverbundes trifft sich am 13. September wieder im Quartierspavillon um 18 Uhr.

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ISEK, Neubau, Umgestaltung

Inzwischen fand die nächste „Experten_innen-Runde“ statt und es wurden Ergebnisse präsentiert. Interessant war, dass einige der Maßnahmen als „Sofortmaßnahmen“ gekennzeichnet waren, was aber nicht dazu verleiten sollte mit ihrer Umsetzung in relativ kurzer Zeit zu rechnen.
Einzig die Sanierung eines Bolzplatzes im Mühlenviertel wird vorfinanziert und noch  vor Ende des Projektes begonnen, wahrscheinlich im Sommer 2017.
Das Förderprogramm Stadtumbau hat einen Verfügungsfond für kleinteilige Sofortmaßnahmen, der dafür in Anspruch genommen werden kann.

Die Frage nach dem Zeithorizont für die Umsetzung der Maßnahmen und ob die Finanzierung vom geplanten Neubauvorhaben an der Michelangelostr. abhängig sei, wurde nicht direkt beantwortet. Die Senatsverwaltung hat derzeit 17 Stadtumbaukonzepte beauftragt (ISEK = integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept), die alle mit geplanten Neubaumaßnahmen verknüpft sind.
Da die BVV Pankow aber das bisherige Baukonzept gekippt hat und das BA Pankow den Auftrag erhielt, dieses neu zu bewerten, bleibt unklar ob auch dann Gelder fließen, wenn Pankow sich gegen die Bebauungsverdichtung entscheidet.
Anderenfalls werden alle Maßnahmen des ISEK nun in die Ausschüsse gegeben, dann in die Prioritätenbewertung der Senatsverwaltung und gegebenenfalls erfolgt zum Herbst die Finanzmittelfreigabe.
Anschließend müssen die Maßnahmen ausgeschrieben werden, so dass vor dem Sommer 2018 nicht damit zu rechnen ist, dass irgendeine der Maßnahmen umgesetzt wird.
Nun ja, die Grundinstandsetzung des Quartierspavillons ist bereits mit 525.000 Euro fest bewertet.

Die Gestaltung der Fußwege im gesamten Viertel ist notwendig, 20% mit Abbruch und Neubau inklusive Unterbau, 60% mit einer Reparatur des Wegebelags.
Die Beleuchtung der bisher nicht beleuchteten Wege ist nicht vorgesehen, da das Haushaltsrecht eine Beleuchtung in Grünanlagen nicht erlaubt, lediglich die Instandhaltung und Verbesserung bestehender Beleuchtungen wäre möglich.

Um die Michelangelostr. – wie geplant – zu bebauen müssten die gesamten Abwasserkanäle erneuert und die Brauchwasserentsorgung von der Regenwasserentsorgung getrennt werden, da die vorhandenen Mischwasserkanäle ausgelastet sind.
Die Genossenschaft Zenrum, der ein Teil der Grundstücke gehört, erklärte bereits, dass ihre finanziellen Kapazitäten für die geplante Neubebauung nicht zur Verfügung stünden, die finanziellen Mittel werden zur Instandhaltung und zum mobilitätsgerechten Umbau der Bestandswohnungen benötigt.

Im April wird es eine abschließende Veranstaltung zum ISEk geben.

Bürger_innenkonferenz

Zur geplanten Bebauung an der Greifswalder Str. bzw. Michelangelostr. hatte das Projektbüro Die Raumplaner erneut die Anwohner des Mühlenviertels und des nördlich von der Michelangelostr. gelegenen Wohngebiets eingeladen.

Auch wenn die Bebauungsverdichtung nur ein Teilaspekt des ISEK ist, interessierten sich die meisten Anwohner genau dafür und die aktuellen Planungen. Leider wurden nur die Planungen vorgestellt, die bereits Anfang Juli präsentiert wurden, und so fragte sich manch einer der Anwesenden was das Projektbüro eigentlich in den 2 1/2 Monaten gemacht hat und wofür die Mitarbeiter ihr Geld bekommen (was man wohl annehmen darf).
Ergebnisse oder neue Informationen blieben eine Fehlanzeige, die Enttäuschung führte dazu, dass ich nicht der Einzige war, der bereits nach 1 Stunde die Veranstaltung verließ.

Immerhin hatten die Mitarbeiter von Frau Slapa die „Stärken und Schwächen“ des Gebietes ausgelotet und auch recht realistisch erkannt und dargestellt.
Die im Juli angekündigten Dialoge mit den Anwohnern beschränkten sich – nach der gestrigen Präsentation – auf einen Tag mit Klapptisch im Quartier, einen Kaffeeklatsch mit Senioren und Gespräche mit Jugendlichen.
Na ja, immerhin etwas, auch wenn die grundlegenden Fragen wie z.B. Welche Art von Wohnungen sollen denn gebaut werden? Sozialwohnungen?  nicht beantwortet wurden, weder vom Pankower Stadtrat Kirchner noch von Dr. Lang von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Insofern blieb die „Konferenz“ hinter den Erwartungen zurück, es wurden wiederum Ideen und Vorschläge der Anwohner gesammelt (wie bereits im Juli), und es blieb weiter unklar ob die maroden Schulgebäude saniert werden, die Fußwege endlich ausgebessert oder die Grünanlagen vom Grünflächenamt Pankow besser gepflegt werden sollen.

Kurz gesagt: Die Wahlen sind vorbei, ob Andreas Geisel weiter als Senator für die Stadtplanung und -entwicklung zuständig bleibt ist noch nicht geklärt, und ob Jens-Holger Kirchner weiter in Pankow versucht seine wirren Ideen durchzuboxen ist ebenso unklar. Vielleicht haben wir bald einen Bezirkbürgermeister von den Linken – und dürfen auf seine Ideen gespannt sein, die  nicht unbedingt mit den Ankündigungen vor der Wahl übereinstimmen müssen.

ISEK

Noch nie gehört?

Sollten Sie aber, denn das Mühlenviertel ist davon ebenfalls betroffen. Das Integrierte städtebaulische EntwicklungsKonzept ist ein Projekt des Berliner Senats, der damit auf die Wohnungsnot in Berlin reagieren will.
Anfang Juli gab es die öffentliche Auftaktveranstaltung „Im Gespräch zur Greifswalder“ , die u.a. auch die Anregungen des Studentenprojekts „Ohne Moos was los“ aus dem Jahr 2013 aufgreifen sollte.

Bebauungsverdichtung, Wohnungsneubau, Nutzung von Baulücken, welchen Einfluss und welche Nachteile entstehen für die Bestandsbauten. Online- und Offline-Dialoge werden vom Projektbüro Die Raumplaner geführt, welche Ideen letztlich in die Planung einfließen und welche Größenordnung der Stadtumbau Ost im Bereich der Greifswalder Str. haben wird, ist bisher unklar.

Auch Befragungen vor Ort sollen durchgeführt werden, welche Interessen dabei berücksichtigt werden kann man (vielleicht) bei der Veranstaltung am 28. September erfahren. Weiterlesen