So, der neue Mieterrat als Gremium zur Vertretung der Mieterrechte bei der Gewobag hatte seine konstituierende Sitzung.
Vorsitzender und Stellvertreterin wurden gewählt, mit jeweils 8 von 9 Stimmen wurde ich Vorsitzender des Mieterrats und Marina Makowski die Stellvertreterin.
Wir beide sind noch aktive Mieterbeiräte, Marina am Mehringplatz, und kennen die Gewobag dadurch schon ein wenig. Auch im neuen Gremium wird es sicher nicht leicht die Interessen der Mieter zu vertreten. Schwerpunkt dabei sind und bleiben bezahlbare Mieten, d.h. Mietpreise, die auch von Durchschnittsverdienern aufzubringen sind.
Wer nach den Wohnungsangeboten der Gewobag schaut, wird schnell feststellen, dass auch die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften inzwischen Mieten bis 14,50 Euro/ m² verlangen.
Mit Nebenkosten findet man also 3-Zimmer-Wohnungen, 83 m², für 1400.- oder gar 1600.- Euro Monatmiete. Das halte ich nicht mehr für „bezahlbar“, denn es bedingt, dass zwei Berufstätige dafür arbeiten müssen, und ein Gehalt für die Miete verwendet wird.
Halten wir uns vor Augen, dass das Monatseinkommen eines sogenannten „Normalverdieners“ etwa 1400.- Euro netto beträgt, und das durchschnittliche Haushaltseinkommen (mehrere Berufstätige) auch nicht höher als 2200.- bis 2300.- Euro ausmacht. Wie man unter diesen Umständen Mietpreise von 1400.- Euro verlangen kann (dann allerdings ohne WBS – war klar, oder?) bleibt mir ein Rätsel.
Schauen wir nun weiter auf den neuen Mieterrat, der seine Tätigkeit aufgenommen hat und mit der Wahl des Vorsitzenden und der Stellvertreterin arbeitsfähig ist. In der nächsten Sitzung – Mitte November – werden wir damit beschäftigt sein, eine Geschäftsordnung zu erstellen, Arbeitsfelder zu definieren und Mitglieder für die anfallenden Aufgaben zu bestimmen, sowie ein Mitglied für den Aufsichtsrat zu wählen, dazu ein zweites, das als Gast an den Aufsichtsratsitzungen teilnehmen darf.
Vermutlich ab Januar 2017 werden wir dann in regelmäßigen Sitzungen auch Mietersprechstunden anbieten, sofern wir uns darauf einigen können, an wechselnden Orten in der Stadt, so dass die Wege für Mieter, die zur Sprechstunde kommen möchten, nicht immer lang sind.
Ich werde weiter über die Tätigkeit berichten, vermutlich bald auch auf einer eigenen Mieterratsseite.